Mit dem Streaming-Dienst Watchever stieg der französische Medienkonzern Vivendi hierzulande in den Streaming-Markt für Filme und Serien ein. Doch so richtig erfolgreich war man damit nicht. So fuhr Watchever keine Gewinne ein und erwirtschaftete lediglich hohe Verluste. Daher war es nicht verwunderlich, dass vor einigen Monaten Gerüchte zu einem Verkauf des Dienstes aufkamen. Nun scheint der Dienst aber tatsächlich kurz vor dem Verkauf zu stehen.
Angeboten wurde der Dienst dabei offenbar gleich mehreren potentiellen Käufern. Sky, ProSiebenSat.1 und Netflix haben die Angebote aber offenbar abgelehnt. Die letzte Hoffnung liegt nun wohl auf dem aktuellen Management, das den Dienst unter eigener Flagge weiter betreiben könnte. Dazu hat sich auch der frühere Premiere-Chef Georg Kofler als Investor angeboten. Die Gespräche mit Vivendi verlaufen aber offenbar recht zäh, sodass der Abschluss dieser Verhandlungen noch einige Wochen dauern könnte.
Eine bessere Zukunft ist für Watchever allerdings nicht in Sicht. Denn mittlerweile sind auch große Anbieter wie Netflix oder Amazon Prime Instant Video in Deutschland vertreten, die zum Start von Watchever noch nicht in Deutschland verfügbar waren. Da hatte Watchever es noch deutlich einfacher, neue Kunden für sich zu gewinnen. Das dürfte nun noch schwerer werden. Zudem hat man in der letzten Zeit schon mehr als 100 Millionen Euro an Verlusten angehäuft. Das muss sich schleunigst ändern. Ansonsten steht der Dienst wohl vor dem Aus. Und das wäre echt schade. Aber die neuen Eigentümer können das Ruder ja noch rumreißen. Das komplette Management scheint jedoch nicht hinter diesen Plänen zu stehen. Denn mit Sabine Anger und Stefan Schulz haben in den letzten Wochen gleich zwei Manager das Unternehmen verlassen und stehen diesem nur noch beratend für die Gespräche mit den neuen Investoren und Geldgebern zur Verfügung.
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